Jede/r kann das meditative Bogenschießen ausüben,
jenseits spiritueller oder religiöser Einstellung.
Lernziele: Ziel ist die Zentrierung des Geistes und die Ausrichtung auf die Mitte. Die
Konzentration bezieht sich auf den Augenblick. Das „Loslassen“ bekommt seine ganz
eigene Bedeutung. „Zielen ohne zu zielen“ trifft am besten den Kern der Übung. Mut, Klarheit, sowie Rückenstärkung, Achtsamkeit, Aufrichtung, das innere Lot finden, Freiheit, und Geduld werden gefördert.
Es ist mittlerweile bekannt, dass Stress mehr seelische, körperliche und daher auch
wirtschaftliche Schäden anrichtet, als je angenommen wurde. Die Hirnforschung hat nun entschlüsselt, wie dieses Massenleiden Stress das menschliche Gehirn verwüstet. Stress mindert die Plastizität des Gehirns und führt dadurch zu Depressionen, Angst, Gedächtnis- verlust und Schlafstörungen. Die gute Nachricht ist: Die Hirnforschung hat auch festge- stellt, dass unser Gehirn sehr wandelbar reagieren kann, vorausgesetzt wir schulen unseren Geist.
Das wusste Marc Aurel schon vor 2.000 Jahren:
„Es ist die Dauer der Zeit, die Euch verändert, über die Dauer der Zeit nimmt Eure Seele die Farbe Eurer Gedanken an“.
Heute nennt die Hirnforschung das Neuroplastizität. Ergo, es ist nie zu spät für Veränderung. Ein wichtiger Bestandteil des meditativen oder Zen-Bogenschießens ist das richtige Atmen. Die Neuro-respiratorische Integration (d. h. Integration von Nerven- und Atemsystem) wird herbeigeführt durch spezielle Atemübungen, die das integrierte Zusammenspiel von geistigen und körperlichen Funktionen erhöhen.
Das vegetative Nervensystem, das unter anderem die lebenswichtigen Funktionen wie Herzschlag, Atmung, Blutdruck, Verdauung und Stoffwechsel kontrolliert, profitiert davon enorm. Ein weiterer Vorteil des meditativen Bogenschießens ist die neuromuskuläre Integration (d. h. Dehnübungen), um das Muskelsystem von oft jahrzehntelangen
hartnäckigen Verspannungen zu befreien.